Zunächst einmal: Angst macht krank. Denn Angst stresst. Stress schwächt das Immunsystem und macht den Körper anfälliger für Krankheiten. Nicht nur für Corona, sondern für alle Krankheiten. Was können wir also tun, um uns zu schützen?

In Zeiten von Corona haben sehr viele Menschen besonders viel Angst, und nicht nur davor sich anzustecken. Die Maßnahmen, die mit der Entscheidung zum Lockdown durchgesetzt wurden, drängten einige Menschen in die soziale Isolation. Andere bangen um ihre Existenz. Auch das stresst und greift die körpereigenen Abwehrkräfte an.

Das beste Mittel dagegen ist Entspannung. Klingt leichter als es ist? Stimmt. Vor allem, wenn man bereits Anzeichen depressiver Verstimmung an sich wahrnimmt. Dennoch! Es lohnt, sich der Angst zu stellen. Denn Angst ist in unseren Wohlstandszeiten meist eine Kopfgeburt und hat nichts mit dem lebenserhaltenden Urinstinkt zu tun, der uns von unseren Jäger-und Sammler-VorfahrInnen vererbt wurde. Dennoch passiert in unserem Körper genau das Gleiche wie vor etwa 20.000 Jahren.

Als unseren Urahnen ein hungriges Raubtier gegenüberstand …

Was passiert, wenn wir Angst bekommen?

Angst entsteht immer nach dem gleichen Schema. Wir sehen oder hören etwas. Zum Beispiel. Im Falle von Corona dürften es Bilder aus den Medien sein – wie etwa die von überlasteten Ärzten in Italien – oder von Panzern, die dafür sorgen, dass niemand mehr rein und raus kommt. Oder Zahlen, die angeblich beweisen, dass uns das Schlimmste noch bevorsteht.

Diese Reize werden an unser Gehirn weitergeleitet. Um genau zu sein, an das limbische System, denn das ist für unsere Gefühle zuständig. Der Hypocampus und die Amygdala, zwei Protagonisten des limbischen Systems, sorgen dafür, dass der Hypothalamus davon erfährt.

Der Hypothalamus schaltet schnell: ‚Ah, alles klar, Lebensgefahr!‘ Dann schütte ich mal Adrenalin, Noradrenalin, Kortison und Kortisol aus. Und zwar schnellstens und hochdosiert.

Welche Reaktionen werden jetzt in Gang gesetzt?

Sofort wird unser Herzschlag schneller, wir nehmen das als Herzrasen wahr. Blutkranzgefäße und Bronchien weiten sich, denn jetzt muss viel Sauerstoff in die Skelettmuskeln, damit wir uns Usain-Bolt-mäßig vom Acker machen können.

Klar, dass sich jetzt auch der Blutdruck erhöht. Aber – die Blutgefäße der Haut und der Organe verengen sich, die sind nämlich erst mal nicht so wichtig. Auch die Durchblutung der Geschlechtsorgane sinkt. Wäre ja noch schöner, wenn wir in so einer Situation an Sex denken!

Der Stoffwechsel läuft mittlerweile auf Hochtouren. Wir brauchen noch mehr Energie! Reserven werden angezapft: die Übeltäter Zucker und Fett sind jetzt endlich mal zu etwas nütze! Auch unsere Pupillen weiten sich, damit uns ja nichts entgeht, solange wir in Gefahr sind. Doch das ist noch nicht alles. Es wird noch abgefahrener! Der Körper rechnet damit, dass er bei dieser Aktion – immerhin haben wir es mit wilden Raubtieren zu tun –, verletzt werden könnte. Sollte sich also eine starke Tigerkralle in unsere Schenkel bohren, wäre es besser, es tritt nicht so viel Blut aus. Also sorgt unser System dafür, dass sich das Blut verdickt. Das ist doch Wahnsinn, oder? Wir denken an alles! Und wer jetzt meint, das klingt wie ein abendfüllendes Programm – weit gefehlt. Das Ganze dauert gerade mal einen Fingerschnipp. Klar, im Notfall zählte ja auch jede Sekunde.

Wo ist denn nun der Tiger?

Das Problem daran ist nur, es ist kein Tiger da. Weit und breit nichts zu sehen. Nur unser Geist lamentiert und hat uns mal wieder sehr überzeugend klar gemacht hat, dass wir nah am Abgrund stehen.

Dauerstress, der sich gerne mal in einem Burn-out manifestiert, erfährt der Mensch übrigens dann, wenn er denkt, er sei ständig in diesem Zustand. Unsere Sicherheitssysteme, ihr erinnert euch: Cortisol, Adrenalin usw., werden gar nicht mehr heruntergefahren und der Körper denkt, wir sind auf der Flucht, schon wieder, und schon wieder …

Zeit fürs Om

Vorher sollten wir die Notbremse ziehen. Und das geht nur durch Entspannung und ein paar Tricks. Bei der Entspannung hilft uns unser Geist. Ja der, der uns erst in so eine missliche Lage gebracht hat. Aber er kann beides: beängstigen und beruhigen. Ein ganz probates Mittel ist zum Beispiel die Meditation. Wer ein fortgeschrittener Meditierender ist, wird Angstattacken nicht mehr kennen. Anfänger sollten mit einer ganz einfach Atemmeditation beginnen. Das, was man dabei lernt, ist die tiefe Bauchatmung. Und die ist wichtig, um unserem Körpersystem zu sagen, sollte es mal wieder kurz vorm Durchdrehen sein: ‚Es ist alles gut. Du kannst ganz entspannt bleiben. Kein Grund zur Aufregung.‘

Also: nicht vergessen! Wenn die Angst anklopft, einfach tief ein- und ausatmen! Das ist eine Sofortmaßnahme. Prophylaktisch, also um sich auf Dauer zu entspannen, gibt es Techniken, die den meisten von uns auch etwas sagen dürften: Progressive Muskelentspannung, autogenes Training, Yoga, Qi Gong … Auch damit könnt ihr sofort anfangen, denn gute geführte Tutorials gibt es jede Menge auf den einschlägigen Streaming-Kanälen oder auf den Webseiten der Krankenkassen.

Ich sprach oben noch von ein paar Tricks. Diese hier haben sich als Notfall- also Sofortmittel bewährt, z. B.:

  1. Notfall oder auch Rescue-Tropfen von Dr. Bach (Folgende Bachblüten sind darin enthalten:
  • Cherry Plum – Harmonisierend bei innerer Anspannung
  • Clematis – Bei Neigung zu geistiger Abwesenheit ausgleichend
  • Impatiens – Harmonisierend bei psychischem Stress und Unruhe
  • Rock Rose – Wohltuend bei Verzweiflung und Panik
  • Star of Bethlehem – Ausgleich der inneren Balance bei psychischen Verletzungen

Rechts-Links-Bewegungen

Ja, ich weiß, das klingt sehr abgefahren, aber es hilft. Man hat festgestellt, dass, sobald wir z. B. mit unseren Füßen abwechselnd auftreten oder mit unseren Handflächen abwechselnd auf unsere Schenkel schlagen, also eine wie auch immer geartete Recht-Links-Bewegung ausführen, der Cortisol-Spiegel (das Stresshormon) sofort sinkt und der Organismus sich beruhigt.

Vielleicht wirken deshalb auch Joggen, Spazierengehen, Tanzen oder Klavierspielen so beruhigend!

Imagination

Imagination heißt nichts anderes, als sich bildhaft etwas vorzustellen. Wenn wir Angst haben, lassen wir uns am besten nicht noch mehr in den Horrorfilm hineinziehen, sondern wir stellen uns schnellstens etwas Schönes vor! Damit wir in so einem Stressmoment nicht lange überlegen müssen, studieren wir es am besten vorher ein – in einem Moment, wenn alles gut ist.

Mit folgenden Fragen könnt ihr euch an euer Paradies herantasten: An welchem Ort würdet ihr am liebsten sein? Wie warm ist es dort? Seid ihr alleine oder ist jemand bei euch? Was habt ihr an? Wonach riecht es dort? Esst ihr vielleicht gerade etwas? Wenn ja, was? Malt euch das alles in den schönsten Farben aus und so detailliert wie möglich. Eure Sinne sollten geradezu verrückt spielen vor lauter Glück. Geld spielt keine Rolle, ihr könnt euch alles leisten! Seid auf den Bahamas oder im Himalaya. Habt euren Liebsten dabei oder euren Liebhaber. Esst so viel Schokolade wie ihr wollt. Sie macht nicht dick. Riecht es nach Amber oder Rose? Liegt ihr faul in der Sonne oder schaut ihr Schnellflocken beim Fallen zu? Stellt euch das so oft vor wie möglich. Atmet auch hier währenddessen immer tief ein. Lasst dieses Paradies so lange vor eurem inneren Auge ablaufen, bis ihr nur noch mit dem Finger schnippen müsst und es ist sofort da! Dann habt ihr es sofort parat, sollte euch die Angst aus einem Hinterhalt auflauern. Tiefe Bauchatmung, Rechts-Links-Bewegung, Paradies. Klingt viel besser, als sich der größten Horrorvision hinzugeben, oder?

Tabasco

Ihr habt richtig gehört, die scharfe Chillisauce aus Louisiana. Jetzt, wo ich es weiß, leuchtet es total ein. Das perfekte Ablenkungsmanöver fürs limbische System. Man setzt einfach einem Reiz einen anderen starken Reiz entgegen. Tröpfelt euch dafür einfach zwei, drei Tropfen Tobasco auf die Zunge, das sollte reichen. Es wirkt sogar bei richtig heftigen Panikattacken. Man kann es in die Handtasche stecken und hat es immer griffbereit.

Ein Wort zum Schluss

Natürlich sind das hier nur kleine Helferchen, mit denen man die Symptome einer Angststörung in den Griff kriegen kann. Früher oder später sollte man sich an die Auslöser machen. Dabei kann ein Besuch bei einer Geistheilerin durchaus helfen. Egal, ob ihr schon in psychotherapeutischer Behandlung seid. Sprecht mich einfach an.

Posted by:doerte